Schmetterlinge
Lebensräume von Schmetterlingen sind Kulturlandschaften, welche aus jahrhundelanger extensiver Landbewirtschaftung hervorgegangen sind: magere Wiesen,
die selten gemäht wurden oder als Weiden für Pferde und Rinder genutzt worden sind. Dieses Grünland wird heute so intensiv bewirtschaftet, dass neben den Gräsern kaum ein anderes Kraut
wachsen kann. Sind wir bereit, mehr für Lebensmittel zu bezahlen, um Insekten zu schützen?
In unseren Gärten sind exotische Blühpflanzen oft für Schmetterlinge wertlos, einheimische Kräuter gelten als „Unkraut“ und werden im Beet und auf dem „Rasen“ nicht geduldet.
Brennnesseln sind die einzige Raupennahrung für das Tagpfauenauge, Ampfer für die Raupen des kleinen Feuerfalters. Wer toleriert diese Pflanzen im Garten?
Die Edelfalter sind eine Familie mit weltweit etwa 6000 Arten. In Europa sind 276 Arten heimisch, davon 122 in Mitteleuropa. Der Name ist wohl deshalb entstanden,
weil einige der Falter besonders auffällig gefärbt sind. Bei den Edelfaltern ist das erste Beinpaar zu „Putzpfoten“ verkürzt, sie sitzen nur auf vier Beinen.
Kleine Perlmuttfalter bilden bis zu vier Generationen im Jahr von April bis Oktober. Falter sonnen sich gerne am Boden, sogar auf Wegen. Die Raupen überwintern und brauchen auch über
den Herbst hinaus ungestörte Bestände von Wilden oder Ackerstiefmütterchen. Durch intensive Bewirtschaftung von Äckern oder deren Rändern, Flurbereinigung und Pestizideinsatz ist die Art
mittlerweile gefährdet. Daran ändern auch künstlich angelegte „Blühstreifen“ nichts, die im Frühjahr oder bereits im Herbst umgeackert werden.
Eine Unterfamilie der Edelfalter sind die Augenfalter. Augenfalter weisen auf den Flügeln ein mehr oder weniger auffälliges Augenmuster auf. Ein Merkmal aller mitteleuropäischen Arten ist, dass die Raupen
sich nur von Gräsern ernähren.
Kleine Wiesenvögelchen sind häufig zu finden. Die Falter überleben auch auf landwirtschaftlich intensiv genutzten und gemähten Wiesen. Anfang Mai beginnen die Weibchen der ersten Generation
nach der Paarung mit der Eiablage an verschiedenen Gräsern. Bis zu 200 Eier werden einzeln an die Grashalme geheftet. Die Raupen fressen nur ca. einen Monat lang, dann verpuppen sie sich
nah am Boden.
Der Kleine Fuchs lebt in offenen Landschaften, an Waldrändern, in Parks und Gärten. Er fliegt in zwei, selten drei Generationen ab Ende Februar bis Oktober
und überwintert als Falter. Die fuchsroten Flügeloberseiten gaben ihm seinen Namen. Die Falter sind innerhalb ihres Verbreitungsgebietes mobil. Raupennahrung sind Brennnesseln.