Wildbienen
Unter der Bezeichnung Bienen werden mehrere Familien der Ordnung Hautflügler zusammengefasst. In Deutschland leben etwa 550 Arten von Bienen,
zu denen auch die Hummeln gehören. Nur eine einzige Art liefert den Menschen Honig und Wachs - die Westliche Honigbiene. Die meisten Bienenarten leben ausschließlich wild -
Wildbienen eben. Es ist nicht so leicht, Wildbienenarten nur vom Foto zu bestimmen. Oft ist es nur Experten am präparierten Tier möglich.
Die meisten Wildbienen leben solitär, d. h. jedes Weibchen versorgt seine Brut im eigenen Nest. Nur einige wenige leben in sozialen Gemeinschaften und nur Hummeln
bilden einjährige Staaten. In Deutschland sind heute mehr als die Hälfte der Wildbienenarten gefährdet oder vom Aussterben bedroht und 39 Arten sind schon ausgestorben.
Mauerbienen "mauern" ihre Nistzellen und sie nisten unter anderem in Mauern. Nestverschlüsse werden aus Lehm oder zerkleinerten Blattstücken gefertigt.
In Deutschland sind 41 Arten von Mauerbienen bekannt. Sie sind Bauchsammlerbienen: ein Bauchpelz dient dem Transport des Pollens zum Nest.
Alle Mauerbienen leben sie als Einzelgänger und bilden keine Staaten.
Links: Die Gehörnte Mauerbiene ist schon im März mit ihrem fuchsroten Pelz eine der auffälligsten Wildbienenarten. In vier bis sechs Wochen bauen die Weibchen mehrere Nester mit
bis zu 12 hintereinander liegenden Brutzellen in vorhandene Hohlräume. In unseren Gärten nehmen sie gern Nisthilfen an und helfen bei der Bestäubung.
Mitte: Die Rostrote Mauerbiene ist ähnlich, unterscheidbar am weniger dicht behaarten Hinterleibsende.
Rechts: Eine handelsübliche Nisthilfe, links oben fliegt eine Gehörnte Mauerbine ein, rechts davon eine Rostrote Mauerbiene. Gut sichtbar ist der mit reichlich Pollen bestückte Bauchpelz.
Sand- oder Erdbienen sind eine besonders artenreiche Gattung mit 127 Arten in Deutschland. Von diesen sind nur noch etwa 30 Arten häufig.
Allen gemeinsam ist, dass sie im Boden in selbst gegrabenen Nestern nisten. Dort überwintert auch die kommende Generation. Sandbienen nisten gern an den Rändern von Feldern.
Niststellen werden dort oft durch Bodenbearbeitung zerstört. Deshalb ist die Anlage von Blühstreifen die über mehrere Jahre nicht bearbeitet werden wichtig für den Bestand.
Links: Schlafgemeinschaft von Sandbienen in einer Glockenblume, Mitte: Andrena haemorrhoa ("Rotfransige Sandbiene"), Rechts: Aschgraue Sandbiene (Andrena cineraria)